UKO Microshops: ein Abend im Zeichen alternativer Finanzierung

UKO Roundtable vom 3.7.2025

Beim von CONDA Capital Market moderierten Roundtable drehte sich alles um die Frage, wie Familienunternehmen wachsen können – ohne ihre Werte und Kontrolle aus der Hand zu geben. Moderiert wurde der Abend von Daniel Horak, selbst Gründer und Investor, der mit pointierten Fragen und viel Charme durch die Diskussion führte.
 
Zum Panel geladen waren zwei Persönlichkeiten, die das Thema alternativer Finanzierung leben:

  • Anne Aubrunner, Managing Director von FMTG Invest, der Investmentplattform der Falkensteiner Gruppe. Seit 2017 hat FMTG Invest über 100 Millionen Euro via Crowdinvesting eingesammelt.
  • Moritz Unterkofler, CEO der UKO Microshops AG, ein Salzburger Familienunternehmen mit Fokus auf mikrolokale Nahversorgung. Das Unternehmen ist zu 100 % familiengeführt, wächst stark – 2024 soll erstmals die Umsatzmarke von 10 Millionen Euro überschritten werden.

 
Beide sind sich einig: Wachstum mit ausschließlich eigenem Kapital ist selten nachhaltig. Jede Finanzierungsrunde muss zur DNA des Unternehmens passen. Für UKO bedeutet das: Schrittweise an den Kapitalmarkt heranführen. Dies war bei UKO Microshops der Fall, als die Aktiengesellschaft gegründet wurde. Nun emittiert das Unternehmen aktuell für die Wachstumspläne eine Wandelanleihe. Anne Aubrunner betont, dass bei FMTG Crowdinvesting nicht nur als Finanzierungsquelle dient, sondern Teil der Markenstrategie ist. Die Crowd ergänze klassische Finanzierung.

 

Gerade bei Familienunternehmen ist der Erhalt von Kontrolle ein zentraler Punkt. Bei UKO geht das mit maximaler Transparenz einher – intern wie extern. Auch für FMTG liege der Mehrwert von alternativer Finanzierung nicht nur im Kapital, sondern auch in der Bindung der Community an die Marke – ein strategisches Asset. Doch nach der erfolgreichen Finanzierung beginne die Arbeit erst richtig. Regelmäßige Updates, Transparenz und klare Kommunikation seien entscheidend, um das Vertrauen der Anleger:innen zu stärken. Man müsse Erwartungen managen – mit Ehrlichkeit, aber auch mit Mut, hinter den Entscheidungen zu stehen. Was können andere Unternehmen von familiengeführten Betrieben lernen? Für Moritz Unterkofler sei die Übergabe von der Gründergeneration an ihn selbst sei nicht nur ein Wechsel, sondern auch die Möglichkeit ein Unternehmen neu auszurichten.

 

Daniel Horak erinnerte daran, dass er für das Thema alternative Finanzierung belächelt wurde: „Sowas braucht kein Schwein, in Österreich funktioniert das sicher nicht“, hieß es damals sinngemäß. Bei dem Panel zeigte sich: Doch, es funktioniert – wenn es richtig gemacht wird.
Kapitalmarktfinanzierung kann Familienunternehmen neue Wege eröffnen – wenn Werte, Kontrolle und Kommunikation stimmen. Beteiligung ist möglich, ohne sich zu verbiegen – wenn die strategische Ausrichtung klar ist. Langfristiges Denken, was Familienunternehmen verbindet, und unternehmerischer Mut sind kein Widerspruch – sondern Voraussetzung für nachhaltigen Erfolg.

 

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