Inside Innolytics: 10 Fragen an Jens-Uwe Meyer

Interview künstliche Intelligenz Mittelstand

In diesem Interview zur künstlichen Intelligenz im Mittelstand spricht Jens-Uwe Meyer, CEO der Innolytics® AG, über seine außergewöhnliche Gründerreise – vom Polizeibeamten zum Innovationsexperten. Er erklärt, wie seine KI-gestützte Software mittelständischen Unternehmen hilft, Bürokratie abzubauen, ISO-Zertifizierungen zu vereinfachen und digitale Effizienz zu erreichen. Ein persönlicher Einblick in ein Geschäftsmodell, das echte Lösungen statt Hype liefert – und zeigt, warum gerade jetzt der richtige Zeitpunkt für ein Investment in KI im Mittelstand ist.

 

Was war Ihre persönliche Motivation, die Innolytics® AG zu gründen?
Man mag es heute kaum glauben: Aber mit 16 Jahren bin ich Beamter geworden – bei der Hamburger Polizei. Schon damals habe ich erlebt, wie irrsinnige Bürokratie Menschen und Unternehmen das Leben schwer macht, oft ohne jeden Mehrwert. Wahrscheinlich bin ich genau deshalb zu einer Art Anti-Bürokrat geworden – und zeige heute, dass selbst hochkomplexe Prozesse wie ISO-Zertifizierungen radikal vereinfacht werden können.

 

Was war der Moment, in dem Ihnen klar wurde: Bürokratie muss anders gehen?
Ich war vor einigen Jahren Berater für eine ISO-Zertifizierung und das war ein Albtraum. Statt eines offenen Prozesses erlebte ich eine Auditorin, die dauerhaft nörgelte und dem Unternehmen Bürokratie auferlegte, die völlig unnötig war. Für das Unternehmen war es fast traumatisch, und für mich ein Erweckungserlebnis: Das muss doch auch anders funktionieren.

 

Worin unterscheidet sich Ihre Software grundlegend von anderen KI-Lösungen?
Für uns ist künstliche Intelligenz kein Selbstzweck. Es geht darum, Unternehmen den Einstieg in eine hochkomplexe Materie so drastisch zu vereinfachen, dass sie sich fühlen, als hätten sie jederzeit eine hochkompetente Beraterin oder einen Berater an ihrer Seite. Eine KI, die nicht nur erklärt, sondern mitdenkt, mitführt und Sicherheit gibt.

 

Wie funktioniert Ihre digitale ISO-Zertifizierung genau – und für wen ist sie gemacht?
Wir haben eine ganz klare Zielgruppe: Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer kleiner Unternehmen, die plötzlich gezwungen werden, eine Norm umzusetzen, die sie kaum verstehen. Für diese Kunden sind wir nicht einfach nur irgendein Unternehmen – wir haben echte Fans. Auf unserer Webseite finden sich zahlreiche Empfehlungsschreiben, in denen Kunden ihre Begeisterung zum Ausdruck bringen.

 

Welche Rolle spielt KI konkret in Ihrer Produktentwicklung und Vertriebsstrategie?
Für uns ist KI das Herzstück, nicht nur ein Modewort. In der Produktentwicklung übersetzen wir damit komplizierte Normen in klare, sofort umsetzbare Schritte. Im Vertrieb hilft sie uns, Unternehmen extrem persönlich anzusprechen – so, dass sie unsere Nachricht nicht als lästige Werbung empfinden, sondern als das, was sie ist: eine echte Hilfestellung.

 

Welche Märkte sind für Ihre internationale Expansion besonders relevant?
Wir zielen auf kleine Dienstleistungsunternehmen, die in den europäischen Markt expandieren oder dort Kunden gewinnen wollen. Weltweit gibt es zehntausende davon – und diese brauchen eine englische Plattform, weil ihre Kunden Zertifizierungsberichte und gegebenenfalls auch Nachweise in englischer Sprache anfordern. Konkret sind das natürlich Großbritannien und die USA, aber auch Kanada sowie afrikanische und asiatische Länder, in denen Englisch Handelssprache ist.

 

Wie haben sich Ihre Umsätze und Ihr ARR seit der letzten Emission entwickelt?
Als wir die letzte Emission hatten, war das, womit wir heute das meiste Geld verdienen, noch reine Fantasie. Wir wussten zwar genau, wo wir hinwollen, aber ob der Markt es annehmen würde, war völlig offen. Stand Mitte August haben wir 220 Kunden, die im Schnitt 2.000 Euro pro Jahr bei uns ausgeben. Dazu kommen große Kunden wie die Rewe Group, der Frankfurter Flughafen und die DHL Group – das sind stabile, verlässliche Umsätze. Seit der ersten Aktienemission 2022 haben wir unseren Annual Recurring Revenue um beeindruckende 391 % gesteigert – von 132.000 auf 648.000 Euro.

 

Gab es auf dem Weg zur heutigen Innolytics® AG Rückschläge – und wie sind Sie damit umgegangen?
Wenn jeder Rückschlag eine Narbe an meinem Körper hinterlassen hätte, würde dieser heute zum Großteil aus Narben bestehen. Wir haben allein den Ansatz zur digitalen ISO-Zertifizierung zehnmal überarbeitet. Manchmal waren es Produkte, die nicht funktioniert haben, manchmal waren wir für Kunden zu kompliziert, ein anderes Mal hat mit der Technologie etwas nicht funktioniert. Das Wichtigste aber war immer: wieder aufstehen, sich schütteln, die Vision im Blick behalten und weitermachen. Oder wie Thomas Edison einmal sagte: „Ich habe nicht versagt. Ich habe nur 10.000 Wege gefunden, die nicht funktionieren.“

 

Warum ist gerade jetzt der richtige Zeitpunkt für ein Investment in Ihr Geschäftsmodell?
Das größte Risiko besteht immer dann, wenn ein Unternehmen noch nicht genau weiß, ob das Neue funktioniert. Jetzt erleben wir, dass sich das Verständnis für künstliche Intelligenz durchsetzt – wir müssen nicht mehr erklären, dass es funktioniert. Wir haben ein Geschäftsmodell gefunden, das sich bewährt, und die Kinderkrankheiten sind raus. Es ist wie ein Neuwagen, der gerade eingefahren ist: Die Macken sind weg, jetzt geht es nur noch darum, Gas zu geben und zu wachsen.

 

Was möchten Sie potenziellen Investor:innen gerne mitgeben – warum lohnt sich ein Investment aus Ihrer Sicht auch menschlich?
Wir haben eine tolle Community aus Aktionärinnen und Aktionären. Mich treibt neben dem finanziellen Aspekt vor allem an, eine echte intellektuelle Win-win-Situation zu schaffen. Unsere Aktionäre lernen von uns, was es heißt, kompromisslos eine Innovation voranzutreiben, und wir lernen von ihnen, nicht abzuheben, sondern die Beine fest auf dem Boden zu behalten.

 

Wer sich mit Jens-Uwe Meyer unterhält, merkt schnell: Hier denkt jemand nicht in Buzzwords, sondern in Lösungen. Die Innolytics® AG steht für eine klare Mission – Unternehmen mit Hilfe von KI effizienter und unabhängiger zu machen. Für Investor:innen eröffnet sich damit die Chance, Teil einer unternehmerischen Reise zu werden, die nicht nur technologisch, sondern auch menschlich überzeugt. Wer nicht nur auf Wachstum, sondern auch auf Sinn setzen will, findet hier beides – in einem Unternehmen, das seine Vision mit Überzeugung lebt.